...ist eine Serie der ERASMUS GmbH, einer Organisation als Verbindung zwischen Hochschulen und Wirtschaft. Die ERASMUS GmbH möchte im Zusammenwirken erfahrener Manager und Professoren eine Brücke zwischen Unternehmen und Wissenschaft bilden. Hochschulthemen und neueste, wissenschaftliche Erkenntnisse werden durch die ERASMUS GmbH als zielgerichtete, praktische Projekte in den Unternehmen umgesetzt. “5 Fragen an…” richtet sich an erfahrene Berater aus diesem Umfeld.
Luise Seidler ist Trainerin und Coach für agile Transformation mit Servant Team Spirit. Sie verfügt über ein umfassendes Qualifikationsprofil und exzellente Referenzen. Ihre Mission ist es, Teams zum Handeln nach gemeinsamen Werten zu entwickeln. Dazu setzt sie bewährte Methoden, wie beispielsweise Lean-Methoden, Scrum und Ergebnisse der Resilienzforschung ein. Sie ist psychologische Beraterin, Agile Coach und Resilienz Facilitator.
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Wenn Teams nach einem gemeinsamen Spirit im Sinne von Servant Leadership arbeiten sollen, wie kann eine solche Entwicklung gezielt und systematisch vorangebracht werden?
L. Seidler:
Meine erste Berührung mit den Ideen der agilen Arbeitsweise war bereits Ende der 90er in einem Großkonzern. Mich hat damals folgender Slogan gepackt und überzeugt;
„Das Potenzial jedes Einzelnen im Sinne der Geschäftsziele wecken und nutzen“. Für diese Entwicklung muss der Nährboden geschaffen werden. Das kann durch Servant Leadership erreicht werden.
Ein bewährtes Rahmenwerk mit erprobten Methoden unterstützt die kontinuierliche Veränderung zum Besseren.
Wachstum des Unternehmens und jedes Einzelnen ist unvermeidlich.
Dabei spielt der Faktor Mensch eine nicht zu unterschätzende Rolle.
Da steckt viel drin, was es anzugehen gilt: Gegenseitiges Vertrauen schaffen, Verantwortung übernehmen, die Stärke des Einzelnen für die Stärke des Teams einsetzen, Umgang mit Fehlern, mit kritischem Feedback. Führung neu gedacht. Offene, zielführende Kommunikation.
Ein Weg, der sich lohnt und resiliente Teams hervorbringt, die mit den Herausforderungen der VUKA-Welt umgehen können.
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Wo liegen die unternehmerischen Vorteile dieser Strategie und welchen Zeitaufwand muss man kalkulieren?
L. Seidler:
Die Vorteile liegen auf der Hand:
Unternehmen sind in der Lage schnell auf Veränderung reagieren zu können. Prozesse werden optimiert und Kosten reduziert. Die Motivation und Steigerung der Zufriedenheit der Mitarbeiter führt zu mehr Kundenzufriedenheit. Optimierung am Punkt der Zeit werden umgesetzt durch mehr Selbstverantwortung.
Der zeitliche Faktor kann sehr unterschiedlich sein. Die agile Transformation betrifft alle Bereiche des Unternehmens, so hängt es von der Größe des Unternehmens ebenso ab, wie von den zu verändernden Strukturen.
Wird die Begeisterung der Teammitglieder geweckt, erzielen wir einen Dominoeffekt, der nicht mehr aufzuhalten ist.
Richtig ist, dass durch die bewährte und erprobte Herangehensweise ein schneller Effekt zu erzielen ist. Richtig ist auch, dass die Optimierung ein ongoing Prozess ist, der nach dem erfolgreichen Laufen lernen aus dem Team erfolgt.
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Was sind Ihrer Meinung nach die Zukunftsthemen für die Deutsche Wirtschaft?
L. Seidler:
Beispiele aus der Wirtschaft haben uns gezeigt, wie sehr es darauf ankommt, sich nicht auf erreichten Erfolgen und Lorbeeren auszuruhen, sondern mit mehr Mut und innovativen Ideen zu experimentieren.
Arbeitsmodelle verändern sich - das betrifft die Arbeitszeiten ebenso wie die Art wie wir zusammenarbeiten. Die Pandemie hat uns einen Schub versetzt in Richtung hybrider Arbeitswelt.
Der zeitliche Faktor wird immer weniger die Rolle spielen, Ergebnisse zählen. Das bedeutet, dass die Selbstverantwortung jedes Einzelnen unerlässlich wird, was auch die gesellschaftliche Verantwortung einschließt.
Agilität mit Struktur, die auch eine veränderte Führung bedeutet, wird resiliente Teams und resiliente Unternehmen hervorbringen, die zu einem gesünderen Arbeitsleben führen.
Diversität wird die Innovationskraft stärken.
Bildung und lebenslanges Lernen bleibt das zentrale Thema.
Es gibt viel aufzuholen, sei es in Punkto digitaler Transformation oder agilem Nährboden für die Potenzialentfaltung jedes Einzelnen.
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Wo können Wirtschaft und Hochschule auf diesem Gebiet besser zusammenarbeiten?
L. Seidler:
Lebenslanges Lernen ist und bleibt das Fundament der Innovation.
Die Hochschule bietet Ergebnisse tiefgreifender Studien. Insbesondere die Erasmus Hochschule bietet zu fundierten Studienergebnissen praktische Erfahrung aus der Wirtschaft der Lehrenden. Eine optimale Voraussetzung, der Wirtschaft unterstützend zur Seite zu stehen.
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Worauf muss das Management Ihrer Meinung nach in Zukunft besonders achten, um ein exzellenten Unternehmen zu führen?
L. Seidler:
Mut zur Experimentierfreude, das bedeutet auch eine Fehlerkultur, die experimentieren zulässt. Den Nährboden schaffen, damit Potenziale sich entfalten können, die im Sinne der Geschäftsziele eingesetzt werden.
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Liebe Frau Seidler, wir danken Ihnen für dieses Gespräch!
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